Westlausitz-Wettbewerb 2022
Am 12.10.2022 wurden in der Westlausitz die Gewinner des diesjährigen Westlausitz-Wettbewerbs bekannt gegeben. Insgesamt 25 Projekte wurden für den Wettbewerb zum Thema "Verein(t) für die Westlausitz" eingereicht - zehn in der Kategorie "Mein Sportverein ist spitze!" und 15 in der Kategorie "Das besondere Projekt für die Menschen in der Region".
9 Preise, zwei Sonderpreise und 14 Anerkennungen im Wert von insgesamt ca. 12.000 Euro konnten vergeben werden. Ein großer Dank geht an die Mitglieder der Jury (Frau Bansner, Frau Sprossmann, Frau Rinke und Herr Wachholz) sowie die Laudatoren - Frau Bansner, Herr Langhammer und Herr Prof. Große.
Platz 1: Turnverein "Grün-Weiß" Bühlau e.V. mit dem Projekt "Viel mehr als "nur" Sport!!!"
Um aus einem Grashalm eine Wiese zu machen, dazu sind ein grundlegender Plan und jede Menge Ausdauer von Nöten. Und mit genau diesen Dingen entwickelte sich unser nächster Preisträger von einem Sportverein in eher prekärer Situation zu Beginn der 2000er Jahre zu einem wichtigen Akteur im Netzwerk der Dorfengagierten in den 2020er Jahren. Dabei liegt der Fokus im sportlichen Bereich nicht auf Spitzenleistungen, sondern vielmehr auf der offenen, sozialen und integrierenden Förderung von Kindern und Jugendlichen und auf bewegter und bewegender gemeinsamer Freizeit vom Jüngsten bis zum Ältesten. Es werden Kinder und Jugendliche aus Heimen genauso eingebunden wie z.B. auch Menschen mit Handicap. Für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre sind die Vereinsangebote kostenfrei. Aber nicht nur im sportlichen Bereich ist der Verein mittlerweile eine feste Größe, auch bei allen anderen Veranstaltungen im Ort sind sie gestaltend und unterstützend dabei. Eben „Viel mehr als nur Sport“!
Platz 2: Sportgemeinschaft Frankenthal e.V. mit dem Projekt "Gemeinschaftsaktion „Skaten auf dem Dorf“ Frankenthal"
Um den Traum von einer Skateranlage im eigenen Ort umzusetzen, gingen ca. 10 Frankenthaler Jungs im Alter von 10 – 14 Jahren auf die Suche nach erwachsenen Unterstützern. Und diese fanden sie nicht nur im Gemeinderat sondern auch bei Unternehmen und beim Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit. Gemeinsam mit Bautzener Jugendlichen aus der Skaterszene wurden Skateelemente geplant und gebaut. Beratung zu Fördermöglichkeiten, Herstellung der notwendigen Asphaltfläche, Bereitstellung von Werkzeug und Räumlichkeiten – das waren z.B. Dinge, bei denen die Erwachsenen unterstützend tätig werden konnten. Letztendlich bildete sich ein Netzwerk aus Kindern, Eltern, Frankenthaler Vereinen und weiteren lokalen Akteuren, durch das ein Herzensprojekt der Kinder umgesetzt werden konnte und ein besonderes und attraktives Freizeitangebot in Frankenthal geschaffen wurde.
Platz 3: TV 1848 Bischofswerda e. V. mit dem Projekt "Mit dem Bischofswerdaer Langstreckenlauf aus der Pandemie"
Ob jung oder alt – Bewegung macht Spaß! Nachdem in der Pandemie virtuelle Wettbewerbe veranstaltet wurden, bei denen z.B. individuell Läufe absolviert und Punkte für andere Fitnessübungen gesammelt werden konnten, ging es im Frühjahr 2022 endlich wieder richtig los. Über 300 Läufer aus der ganzen Region starteten beim 43. Bischofswerdaer Langstreckenlauf im April und freuten sich auf eine endlich wieder „normale“ Saison. 400 Meter konnten die Jüngsten im Bambini-Lauf absolvieren, für die größeren waren Strecken zwischen 2,5 und 20 km im Angebot. Neben dem Langstreckenlauf organisiert der Verein aber auch weitere Veranstaltungen vorallem im Leichtathletikbereich und prägt damit das sportliche Leben in Bischofswerda.
Sonderpreis: Arnsdorfer FV e.V. mit dem Projekt "Fußballtraining für Kinder während des Lock-Downs"
Die letzten Jahre waren schwierig – besonders auch für Kinder und Jugendliche. Die Schulen waren geschlossen, sich mit Freunden treffen war auch nicht so einfach möglich und die Vereine konnten ihre Angebote nicht wie gewohnt umsetzen. Um den Kindern und Jugendlichen trotzdem ein Training zu ermöglichen, haben einige Sportvereine sich wirklich tolle Dinge ausgedacht. Z.B. wöchentliche Trainingspläne mit verschiedenen Aufgaben, wöchentlich Online-Trainingseinheiten und Videokonferenzen, in denen auch Zeit zum Austausch zwischen den Kindern war. Und für alle erfüllten Aufgaben wurden Punkte vergeben, so dass alle Kinder am Ende für ihr Engagement eine Medaille erhalten konnten und auch in der schwierigen Zeit des Lockdowns in Bewegung und Verbindung geblieben sind.
Platz 1: Stadtführer/innen von Bischofswerda mit dem Projekt "Lebendige Stadtführungen"
Seit 2017 findet in Bischofswerda zweimal im Jahr eine besondere Stadtführung statt – eine lebendige. Auf dem rund 75- bis 90-minütigen Rundgang durch die Altstadt lernen die Gäste sagenhafte und geschichtsträchtige Bewohner des „Alten Bischofswerda“ kennen, so z.B. Försters-Christl und den Maler Carl Lohse. Während der Führung gibt es z.B. auch Geschichten über den Schiebock, der der Stadt ihren Spitznamen gab. Über Jahre wurde ein Pool an historischen Bischofswerdaer aufgebaut, die durch Bischofswerdaer aller Generationen für die lebendige Stadtführung dargestellt werden. Für jede Figur das richtige Kostüm gibt’s aus dem Kostümfundus, die Malutensilien für Carl Lohse stellt ein Bischofswerda Künstler zur Verfügung. Die AG der Stadtführerinnen und Stadtführer ist zwar in den letzten Jahren kleiner geworden, wir hoffen aber, dass neue Mitglieder gewonnen werden und die lebendige Stadtführung auch zukünftig Menschen begeistert.
Platz 2: Museums- und Geschichtsverein Bischofswerda e.V. mit dem Projekt "Virtuelles Museum "
Bischofswerda hat eine bewegte und sehr interessante Stadtgeschichte, aber kein Museum, in dem diese aufgezeigt wird. Das soll sich nun ändern. In einem ersten Schritt wird ein virtuelles Museum erstellt, dessen Ausstellungsobjekte Neugier und Begeisterung für die Stadtgeschichte wecken sollen. Nach der Onlineschaltung, die für das nächste Jahr geplant ist, gelangt man dann über die Website und die Social-Media-Kanäle soll man dann auf das Virtuelle Museum gelangen. Eine intensive Kooperation mit anderen Akteuren der Region. (z.B. Vereine, Sammler, Schenker, Leihgeber, Ortschronisten, Heimatmuseen, aber auch Schulen etc.) ist fest eingeplant. Und als Fernziel ist vorgesehen, zur 800-Jahr-Feier von Bischofswerda (im Jahr 2027) ein reales Museum zu eröffnen, dass die Geschichte von Bischofswerda spiegelt.
Platz 3: Heimat- und Geschichtsverein Ohorn 2002 e.V. mit dem Projekt "Turmfest auf dem Schwedenstein zum 125 jährigen Jubiläum des Schwedenstein-Turmes"
Seit fast 125 überragt ein Aussichtsturm den Schwedenstein und bietet einen fantastischen Blick auf die umliegende Gegend. Um den Geburtstag dieses „Highlights“ unserer Region zu würdigen, organisieren Vereine aus den Gemeinden Steina und Ohorn gemeinsam ein Turmfest. Unterstützt werden sie dabei auch von den beiden Gemeindeverwaltungen. Und natürlich wird beim Fest für alle Altersklassen etwas im Angebot sein – z.B. verschiedene musikalische Auftritte, ein Karussell, Rundfahrten mit der Feuerwehr für Kinder und eine Freiluftkegelbahn. Vorbereitet wird außerdem eine Ausstellung zur Geschichte des Schwedensteinturms, die dann zum Turmfest mit eröffnet wird.
Sonderpreis: Heimatförderverein Bretnig-Hauswalde mit dem Projekt "Neuer Jugendclub Hauswalde"
Jugendliche brauchen Raum. Und sie brauchen Räume, wo sie sich mit Gleichaltrigen, mit Freunden und Bekannten treffen und einfach „ihr Ding“ machen können. Dass sie diese Räume auch gern mitgestalten, zeigt unser Projekt. Beginnend mit zwei Jugendlichen, die sich darum kümmerten, dass die Räumlichkeiten des alten Jugendclubs entrümpelt und renoviert wurden, fanden sich schnell weitere Mitstreiter für das Vorhaben. 2021 wurde der neue Jugendclub bei einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt. Und seitdem ist der Jugendclub Treffpunkt und Raum für junge Leute aus dem Ort. Außerdem beteiligen sich die Jugendlichen an den Aktivtäten in Bretnig, so z.B. am Arbeitseinsatz am Dorfplatz und bei der Organisation von Veranstaltungen.
Platz 1: Bischofswerdaer Spielleute e. V. mit dem Projekt "60 Jahre Spielmannszug Bischofswerda"
Am 10.09.2022 gab es ein ganz besonderes Fest auf dem Altmarkt in Bischofswerda, nämlich ein Musikfest. Anlass war das 60jährige Gründungsjubiläum eines Vereins. Die jüngsten Vereinsmitglieder sind 8 Jahre alt, die ältesten 75. Insgesamt sind es 90 Mitglieder. Und die gemeinsame Leidenschaft aller ist die Musik und das Musizieren in einem Spielmannszug. Zum Musikfest, bei dem natürlich die eigenen Mitglieder ihr Können präsentieren konnten, waren auch zahlreiche Gast-Spielmannszüge eingeladen und konnten Auftritte absolvieren. Im Publikumsvoting erhielt das Projekt insgesamt 313 Stimmen.
Platz 2: TSV 1886 Lichtenberg e.V. mit dem Projekt "Vereinsfest"
Bereits seit 2010 findet jährlich ein Fest in Lichtenberg statt, bei dem alle Vereine in die Vorbereitung und Umsetzung eingebunden sind. Im Laufe der Jahre gelang es, die Organisation des Festes immer weiter zu verbessern und das Programm zu erweitern. Für jeden Geschmack wird etwas geboten, weshalb die Besucherzahlen jährlich ansteigen und das Vereinsfest zu einer festen Größe im Ort geworden ist. Neben sportlichen Aktivitäten gibt es auch eine Talentshow, ein Simson-Treffen und ein Skat- und Rommee-Turnier, Bastelangebote, eine Schaumparty und vieles mehr. Am Samstagabend kann bei Live-Musik bis in die Nacht getanzt. Die Besetzung der Verpflegungsbuden und den Getränkewagen regeln die Vereine in Eigenregie. Es hat sich gezeigt, dass durch das jährliche Fest der Zusammenhalt in der Gemeinde verbessert und gestärkt wird. Im Publikumsvoting erhielt das Projekt insgesamt 209 Stimmen.
Platz 3: Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V. Bischofswerda mit dem Projekt "Barrieren abbauen – behindertengerecht leben im ländlichen Raum"
Der Träger unseres nächsten Projektes engagiert sich seit dreißig Jahren haupt- und ehrenamtlich für die Belange behinderter Menschen, für Betreuungs- und Freizeitangebote, für Unterstützungsangebote von Angehörigen/Familien in der Region Bischofswerdaer Land. Das langjährige Engagement hat Vorurteile und Ängste gegenüber Betroffenen verringert und behinderten Menschen eine inklusive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Den vielen ehrenamtlich Tätigen, die die Arbeit unterstützen, wurde am 17. September 2022 mit einem großen Vereinsfest „Dankeschön“ gesagt. Das Vereinsfest brachte auch politische und regionale Akteure zusammen mit dem Ziel, auch zukünftig innovative, inklusive und nachhaltige Projekte zur Verbesserung des Lebens im ländlichen Raum für Menschen mit und ohne Einschränkungen zu ermöglichen. Im Publikumsvoting erhielt das Projekt insgesamt 123 Stimmen.
Mein Sportverein ist spitze
Pulsnitzer Karnevalsverein e.V. mit dem Projekt "Beschaffung Nachwuchsgardeuniformen"
Jugendclub Bühlau e.V. mit dem Projekt "JCK - 2Takt Bühlau"
Lomnitzer Carnevals Club e.V. mit dem Projekt "Spieglein Spieglein an der Wand, zeig uns, wie man tanzt im Westlausitzer Land!"
TSV Wachau e.V. mit dem Projekt "Sitzecke des TSV Wachau"
Abakus e.V. mit dem Projekt "Next Stars of Wrestling"
Sportverein Seeligstadt 1924 e.V. mit dem Projekt "Heimat stärken – Sport- und Familiensommer 2022 in Seeligstadt"
Das besondere Projekt für die Menschen in der Region
Marlies Schäfer mit dem Projekt "Stadtpark aus Dornröschenschlaf erwecken"
Napoleonstrasse 1813 e.V. mit dem Projekt "Errichtung einer Informationstafel zu den geschichtlichen Ereignissen im September 1813 in und um Bischofswerda, OT Großdrebnitz"
Kulturprojekt Rödertal e.V. mit dem Projekt "Tanz in den Mai mit 1. Börse für Sächsische Bierspezialitäten"
Kultur- und Sportverein Kleinwolmsdorf e.V. mit dem Projekt "Holzbackofen mit Zubehör"
Norman Reitner mit dem Projekt "After Work Wine Lounge"
Kultur- und Heimatverein Großdrebnitz e.V. mit dem Projekt "Kletterparcours Spielplatz Großdrebnitz"
Jugendclub Großdrebnitz e. V. mit dem Projekt "Rock´m Club"
Natur- und Heimatverein Seeligstadt e.V. mit dem Projekt "Touristische Ziele schaffen - Panoramarundblick Massenei gestalten"